mercredi 18 février 2015

Grexit: Finanzpolitische Katastrophe oder bedenkenswerte Option?

Nachdem die Pleite-Griechen sich eine Regierung gewählt haben, die in einer bemerkenswerten Amokfahrt quer durch Europa mehr Porzellan zerscheppert als der dickste Elefant, rückt das bisher undenkbare in den Raum des nicht mehr Unwahrscheinlichen.



Aber was würde wirklich an den Finanzmärkten passieren? Ich halte Folgendes für wahrscheinlich.



1) Aktienmärkte: Kurzzeitige "Land unter"-Panik...ein Kursrutsch von 5-7%, der aber schon nach wenigen Wochen wieder aufgeholt sein würde, da genügend Investoren bereit stünden, die Gelegenheit zum Einstieg zu nutzen...Ausnahme: Die Athener Börse würde höhere und längerfristige Verluste erleiden, was uns aber ziemlich egal sein könnte.



2) Euro: Der Euro würde zunächst leiden und zusätzliche Staatsanleihen-Käufe durch die EZB würden wahrscheinlicher...weiter sinkendes Zinsniveau und steigender Abwertungsdruck in der Euro-Zone...mittelfristig würde allerdings Beruhigung auf dem Devisenmarkt eintreten, denn insbesondere der Bankensektor ist mittlerweile deutlich krisenfester...ich rechne mit einem Kursrückgang des Euro von jetzt 1,14 auf 1,06-1,09.



3) Anleihen: Die Rendite von Anleihen würde sich der Nulllinie nähern (schon jetzt sind die 10-jährigen Bundesanleihen bei nur 0,3%)...einige Länder, insbesondere Italien und Spanien müssten mit Risikoaufschlägen von bis zu 200 Basispunkten rechnen, was aber keine Katastrophe wäre, denn auf dem Höhepunkt der Finanzkrise waren das bis zu 500 Basispunkte...außerdem würde die EZB durch ihre Aufkaufstrategie mögliche Turbulenzen abfedern.



Fazit: Finanztechnisch käme die Eurozone relativ glimpflich davon...Griechenland würde schlimmen Zeiten entgegen gehen...die politischen Folgen des Grexit stehen auf einem anderen Blatt.





Grexit: Finanzpolitische Katastrophe oder bedenkenswerte Option?

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