In seinem Einleitungskapitel zum Wesen des Christentums (1841) schreibt der Geschichts- und Religionsphilosoph Ludwig Feuerbach, daß Religion schon praktiziert wurde, bevor sich das Denken zur Abstraktion und zur Selbstreflexion erhob. Er sagt damit zugleich, daß die Religion, also die praktizierte Religion wie Totenbestattung (Leben nach dem Tod), Verehrung eines höheren Wesens, Mystik usw. der Ursprung der Philosophie und des abstrakten, theoretischen Denkens sei.
So notwendig es ist, Glauben und Wissen zu unterscheiden, so notwendig ist es im Argumentationsgang Feuerbachs, den Anfang des theoretischen Denkens in der menschlichen Phantasie zu sehen, die möglich macht, daß sich der Mensch ein Wesen vorstellen kann, das alle menschlichen Eigenschaften vollendet in sich vereinigt. Ein Hund unterscheidet nicht zwischen sich und seinem Wesen. Der Mensch, der Gott anbetet, unterscheidet zwischen sich und dem menschlichen Wesen. Wenn er Gott anbetet, betet er sich selbst an, sein Wesen, d. h. er betet sich so an, wie er sein soll (unbeschränkt), nicht wie er ist (beschränkt).
Und diese Selbstunterscheidung sei der Beginn des spekulativen Denkens. Daher gehöre Religion zum Menschen wie sein selbstreflexives, theoretisches Denken und das jedem Menschen eingeborene Bewußtsein der Abhängigkeit. Denn jedem Menschen sei als lebendes Wesen bewußt, daß er sich nicht selbst erzeugt habe.
Religion avanciert damit zur Wurzel der Philosophie - und dies sagt der schärfste Kritiker der Religion des 19. Jahrhunderts.
So notwendig es ist, Glauben und Wissen zu unterscheiden, so notwendig ist es im Argumentationsgang Feuerbachs, den Anfang des theoretischen Denkens in der menschlichen Phantasie zu sehen, die möglich macht, daß sich der Mensch ein Wesen vorstellen kann, das alle menschlichen Eigenschaften vollendet in sich vereinigt. Ein Hund unterscheidet nicht zwischen sich und seinem Wesen. Der Mensch, der Gott anbetet, unterscheidet zwischen sich und dem menschlichen Wesen. Wenn er Gott anbetet, betet er sich selbst an, sein Wesen, d. h. er betet sich so an, wie er sein soll (unbeschränkt), nicht wie er ist (beschränkt).
Und diese Selbstunterscheidung sei der Beginn des spekulativen Denkens. Daher gehöre Religion zum Menschen wie sein selbstreflexives, theoretisches Denken und das jedem Menschen eingeborene Bewußtsein der Abhängigkeit. Denn jedem Menschen sei als lebendes Wesen bewußt, daß er sich nicht selbst erzeugt habe.
Religion avanciert damit zur Wurzel der Philosophie - und dies sagt der schärfste Kritiker der Religion des 19. Jahrhunderts.
Religion ist älter als Philosophie
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