samedi 21 mars 2015

Feindbild Amerika

Ich erinnere mich, wenn auch nur als kindlicher Fersehzuschauer, z. B. an Proteste in Deutschland gegen den Vietnamkrieg oder gegen die Stationierung der Pershing Raketen. Auch wurden in dieser Zeit viele Politthriller gedreht, die etwa die Südamerika-Politik der Amerikaner - finanzielle Unterstützung von Diktatoren, Unterhaltung von CIA-Folterkammern, Waffenexport usw. - kritisierten. Zugleich galt Amerika als Vorreiter in der Jugendkultur, der Pop- und Rockmusik und auch als Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem jeder seines Glückes Schmied werden kann. Amerikas Politik wurde von Europa, und gerade von der europäischen Jugend, scharf kritisiert und dennoch sprach niemand von einem Anti-Amerikanismus. Keiner der Amerikakritiker hätte je die Ostkarte gezogen - bis auf die versprengten Reste der RAF, die Asyl in der DDR erhielten.

Seit dem Fall der Mauer, den wir nicht nur Gorbi, sondern auch Reagan zu verdanken haben - "Mr. Gorbatchew tear down the wall!" - hat sich die amerika-kritische Haltung in einen Anti-Amerikanismus verwandelt, sowohl rechts als auch links von der Mitte, und die Mitte ist ja von jeher skeptisch gegenüber Rap, Schwulenehen (gab es, soweit ich weiß zuerst in CA) und den kriminellen Moden, die immer zuerst in den USA entstehen und dann rüberschwappen.

Ist es berechtigt, die USA nicht nur als politischen Gegner Europas, sondern auch als Feind des Weltfriedens und der Weltkulturen zu betrachten? Oder stecken hinter solchen Generalisierungen auch nur Machtideologien und Interessenverbände?





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