dimanche 19 avril 2015

G36, ein Lehrstück für vollendeten Lobbyismus?

Es scheint ein gut inszeniertes Verwirrspiel zu sein, die Lancierung von Berichten über die eingeschränkte Verwendbarkeit des G36.



Entweder waren die Abnahmekriterien für dieses Gewehr schlampig oder vorsätzlich lasch formuliert, zu Gunsten von Heckler & Koch und zu Ungunsten der Soldaten, deren Leben im Ernstfall vom G36 abhängt. Es ist schier unvorstellbar, dass ein Test unter extremen Klimabedingungen, die durchaus nicht praxisfern sind, einfach "vergessen" wurde. Oder jetzt wird öffentlich ein Fass aufgemacht, um dieses Gewehr in einer verbesserten Version oder gleich als ein ganz neues Gewehr aufzulegen?



Heckler & Koch ist mittlerweile in die Offensive gegangen, u.a. weil die Peshmerga dieses Gewehr als "super" loben, trotz der extremen Klimabedingungen, unter denen sie das G36 verwenden. Es wurden sogar Forderungen auf Schadensersatz wegen Rufschädigung gegen den Bund laut.



Es ist ein offenes Geheimnis, dass die wirtschaftliche Lage von Heckler & Koch nicht gerade rosig ist. Moody's attestierte "eine unhaltbare finanzielle Lage", nachzulesen in "Finance Magazin 9.9.2014".



Das Szenario kein allzu kühnes Konstrukt, dass unter dem Druck der Waffenlobby und der in Aussicht gestellten Forderung auf Schadensersatz eine verbesserte Version oder gleich eine Neuentwicklung aufgelegt wird, selbstverständlich mit Heckler & Koch als Hersteller, denn die haben ja das know how. Hätten die sonst den Auftrag für die Erstlieferung erhalten?



Und die dann auszurangierenden G36 gehen an die Peshmerga und andere Truppen, die damit ja "super" zufrieden sind, wie aus vielen aktuellen Presseberichten hervorgeht. Es wäre interessant zu untersuchen, ob die Weitergabe des G36 durch die Bundeswehr an andere Truppen den selben strengen Ausfuhrbestimmungen und parlamentarischen Kontrollen unterliegen würde wie ein Direktverkauf durch Heckler & Koch.



Nicht weniger interessant die Untersuchung, welche Personen, Funktionäre, Interessengruppen und Institute die Meldungen über die Untauglichkeit in die Öffentlichkeit treiben.



Vielleicht wird durch diese Untersuchungen aus der Geschichte ein Paar Schuhe, oder wie ich vermute, ein ganzes Schuhgeschäft.





G36, ein Lehrstück für vollendeten Lobbyismus?

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