lundi 25 mai 2015

Brasilien

Brasilien ist, so glaube ich, das fünftgrößte Flächenland in der Welt. Auch zählt es zu den Schwellenländern, hat aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Mitkonkurrenten: in Sachen Öl sind sie so gut wie autark.
Nun war ich auf einer marxistischen Tagung im armen Nordosten Brasiliens. Ich habe noch nie so wissenshungrige Studenten gesehen. Und noch niemals diese gleichberechtigte Vielfalt. In Boston haben die Studenten immer Gruppen gebildet: Afroamerikaner, Asiaten, Euroamerikaner und Hispanos. In Brasilien sind sie eins. Auch in den Lokalen saßen gemischte Paare und Familien, auch wenn es gewiß noch soetwas wie eine hellhäutige Oberschicht gibt. Aber bis auf die Deutsch- und Italienischstämmigen Brasilianer spielt Abstammung (heritage) keine entscheidende Rolle. Zum Flughafen fuhr mich ein tibetanischer Prof, der aber nicht Buddhist war wegen seiner Abstammung, sondern wegen der humanitären Botschaft.
Mein Übersetzer kam aus einer deutschstämmigen Familie, die vor 200 Jahren aus dem Hunsrück eingewandert war. Warum auch immer, denn er war noch nie in Deutschland ... er hatte einen süddeutschen Akzent, also einen Akzent, der wohl vor 200 Jahren im Hunsrück gebräuchlich war, obwohl der Hunsrück gar nicht im Süden Deutschlands ist.
Ich habe keine Favelas gesehen, große Armut sehr wohl, nicht nur abseits der skyline. Meine Erklärung ist, daß die Brasilianer wohl eher nicht in den armen Nordosten gehen, um ihr Glück zu suchen, sondern eher in den reichen Süden. Also Favelas sind ein Resultat des monopolisierten Reichtums und nicht der allgemeinen Armut.
Wenn ich Fortaleza eine Rat geben dürfte:Macht eure Stadt nicht ganz kaputt, wenn ihr keine Favelas wollt.


Brasilien

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire